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Der Weg zu Ihrer optimalen Virtualisierungslösung

Welche Lösung passt zu Ihren Anforderungen – im Blog vergleichen wir Citrix Virtual Apps and Desktops, Windows 365 und Azure Virtual Desktop.
16. Januar 2025
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Pierre Kruse

Um den heutigen Anforderungen an Flexibilität, Sicherheit und Effizienz gerecht zu werden, hat sich die Virtualisierung der Arbeitsplätze in den letzten Jahren als Schlüsseltechnologie etabliert. 

In diesem Beitrag wollen wir weder Citrix huldigen noch Microsoft verteufeln oder umgekehrt. Es geht vielmehr darum, Klarheit und Struktur in dieses vielschichtige Thema zu bringen. In einem kompakten Überblick zeigen wir Ihnen, welche Lösungen sich unserer Erfahrung nach am besten für verschiedene Szenarien eignen, um Entscheidungstragenden und Kunden bei ihrer Suche nach der optimalen Technologie zu helfen. 

Citrix Virtual Apps and Desktops

Mit der Virtualisierungslösung von Citrix ist es Unternehmen möglich, Anwendungen und Arbeitsplätze flexibel bereitzustellen, und zwar unabhängig von Standort, Gerät oder Betriebssystem. Sie können zwischen verschiedenen Optionen wählen: von einer reinen On-Premises-Implementierung über ein Hybrid-Cloud-Modell bis hin zum Full-Cloud Deployment. Diese Varianten decken sämtliche Geschäftsanforderungen ab – sei es der Wunsch nach maximaler Kontrolle mit On-Premises, hoher Flexibilität mit der Hybrid Cloud oder Kosteneffizienz und Skalierbarkeit mit dem Full-Cloud-Ansatz. 

Features: Die High Definition Experience (HDX)-Technologie von Citrix optimiert die Benutzererfahrung bei geringer Bandbreite und hohen Latenzzeiten. Eine breite Palette von Betriebssystemen und Geräten, darunter Windows, MacOS, Linux, iOS, Android und ChromeO, wird unterstützt. Legacy-Systeme werden in moderne IT-Umgebungen des Unternehmens integriert. 

Zielgruppe: Mittelständische, aber auch Enterprise-Unternehmen mit hybriden und verteilten Arbeitsmodellen, Branchen mit hohen Sicherheits- und Compliance-Anforderungen (z. B. in Bezug auf Datenhoheit) sowie Unternehmen mit saisonalen oder dynamischen Arbeitskräften 

Kosten: Die Kosten für Citrix Virtual Apps and Desktops hängen stark davon ab, für welches Bereitstellungsmodell Sie sich entscheiden – On-Premises, Hybrid Cloud oder Citrix Cloud. Um die Gesamtkosten zu optimieren, ist es wichtig, dass Sie Faktoren wie Bereitstellungsart, Nutzungsintensität und Infrastruktur in Ihrer Planung besondere Aufmerksamkeit schenken. 

Stärken: Citrix war lange Zeit der Vorreiter bei Themen wie Teams-Optimierung, Client Offloading, Unterstützung von Drittanbietern und der transparenten Verarbeitung von Daten. Inzwischen hat Azure Virtual Desktop allerdings aufgeholt und bietet vergleichbare Features. Dennoch bleibt Citrix Apps and Desktops eine beliebte Wahl für reine On-Premises-Lösungen. Die erweiterte Plattformunterstützung und hohe Anpassungsfähigkeit bieten entscheidende Vorteile, insbesondere wenn es darum geht, auf individuelle Anforderungen einzugehen. 

Use Case: Mit Citrix Virtual Apps and Desktops können Sie eine gezielt auf Ihr Unternehmen abgestimmte Infrastruktur wählen – On-Premises, hybrid oder Cloud-only mit der Citrix Cloud. Ein weiterer Vorteil ist die HDX-Technologie-Suite, die für eine erstklassige Benutzererfahrung bei virtuellen Desktops und Anwendungen sorgt. 
Es sei allerdings angemerkt, dass sowohl die Lizenzkosten als auch der Bedarf leistungsfähiger Hardware zu einer kostspieligen Angelegenheit werden können, insbesondere für große Unternehmen mit vielen Nutzer*innen – ein Aspekt, der Citrix häufig Kritik einbringt. 

Windows 365

Windows 365, der Cloud-PC-Dienst von Microsoft, stellt nahezu auf jedem Gerät eine personalisierte Windows-Umgebung bereit – egal ob Windows, Mac, iOS oder Android. Diese Lösung kombiniert die Flexibilität der Cloud mit der vertrauten Umgebung eines Windows-Betriebssystems. Wir sehen Windows 365 und Azure Virtual Desktop nicht als Konkurrenzprodukte, sondern als sich ergänzende Lösungen. Welches Produkt letztlich eingesetzt wird, hängt von dem spezifischen Einsatzszenarium ab. 

Features: Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Features wie der Intune-Integration, dem Windows 365 Boot Dedicated Mode und dem Offline-Modus zeigt Microsofts Engagement, diesen Dienst auszubauen. Der „Bring your own PC (BYOPC)“-Ansatz wird im Jahr 2025 weiter an Bedeutung gewinnen. 

Zielgruppe: Kleinere bis mittelständische Unternehmen mit bis zu 300 Mitarbeitenden 

Kosten: Windows 365 überzeugt durch eine übersichtliche und transparente Kostenstruktur. Eine feste monatliche Lizenzgebühr pro Nutzer*in deckt alles ab. Anders als bei AVD und Citrix spielt die Laufzeit – ob 24/7 oder 9/5 – keine Rolle. 

Stärken: Die Kostenstruktur von Windows 365 sorgt für eine hohe Transparenz und erleichtert die Budgetplanung erheblich. Hervorzuheben sind zudem die Integration und die Verwaltung in eine bereits bestehende M365-Umgebung. Mitarbeitende können weiterhin mit den Tools arbeiten, die sie bereits kennen. Die Integration ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen je nach Bedarf anzupassen, ohne zusätzliche Hardware anschaffen zu müssen. Dies ist besonders vorteilhaft für wachsende Unternehmen, da sie ihre Infrastruktur schnell und einfach erweitern können. 

Use Case: Windows 365 eignet sich besonders gut für kleine bis mittelständische Unternehmen mit bis zu 300 Mitarbeitenden. Die Lösung besticht durch schnelle Einsatzbereitschaft und Transparenz je nach Use-Case-Tiefe und Anforderungen. Für zeitlich begrenzte Use-Cases, beispielsweise für 3 Monate, bietet Windows 365 eine effiziente Lösung im Vergleich zu einer komplexen, aufwendigen ADV-Umgebung. Die Transparenz und Planbarkeit sowie die klare Vorstellung darüber, was Sie als Endkunde dafür erhalten, sind weitere wichtige Pluspunkte. Wenn es allerdings um die Flexibilität im Sizing der VMs geht, gibt es im Vergleich zu Citrix oder Azure Virtual Desktop Abzüge in der B-Note. 

Azure Virtual Desktop

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Azure Virtual Desktop (AVD) um Microsofts cloudbasierte Antwort auf die Anforderungen einer sicheren, kosteneffizienten und skalierbaren Virtualisierungsplattform. AVD ermöglicht es, vertraute Windows-Umgebungen mit Windows-Desktops und -Anwendungen in Azure bereitzustellen. In Kombination mit Microsoft 365 entsteht eine leistungsstarke und flexible Lösung, die den Ansprüchen moderner Arbeitsumgebungen gerecht wird. 

Features: AVD bietet eine flexible Konfiguration, die sich an die sich stetig verändernden Anforderungen anpassen lässt. Die umfassenden Automatisierungsmöglichkeiten, wie z. B. On/Off-Hours in Kombination mit dem PAYG-Modell, ermöglichen maximale Kosteneffizienz. Ein weiteres Highlight ist die nahezu nahtlose Einbindung in die bestehende Microsoft 365- und Azure-Umgebung. Zudem profitieren Sie von cloudnativen Services wie automatischem Patch Management oder zentralisierter Sicherheit durch Defender for Cloud. 

Zielgruppe: Azure Virtual Desktop haben wir bereits in Unternehmen aller Größenordnungen gesehen – von kleinen Unternehmen mit 100 Mitarbeitenden bis hin zu großen Enterprise-Kunden mit 10.000 Mitarbeitenden. 

Kosten: Die Kosten von AVD lassen sich nicht einfach überschauen, da viele Faktoren ins Spiel kommen: VM-Größe und -Typ, Speicher und Datenträger, Netzwerk, Lizenzierung, Sicherheitsdienste sowie Monitoring und Logging. Um überhaupt erst einmal eine grobe Idee oder ein Gefühl für die Kosten zu bekommen, können Sie z. B. den Azure-Pricing-Kalkulator verwenden. Sie müssen allerdings beachten, dass es Faktoren gibt, die sich je nach Bedarf ändern und somit eine präzise Aussage über die Kosten erschweren. Beim Netzwerk Traffic oder der tatsächlichen Laufzeit der Maschinen ist beispielsweise entscheidend, ob ein 8/5- oder 24/7-Betriebsmodell benötigt wird. Es empfiehlt sich daher, einen erfahrenen Partner hinzuzuziehen, um Fehlkonfigurationen zu vermeiden, die nicht nur finanziellen Schaden verursachen können. 

Stärken: Ein herausragendes Merkmal ist die Skalierbarkeit, die durch den Einsatz von Multi-Session Hosts und das automatische Nachskalieren von Maschinen erzielt wird. Die Kosteneffizienz resultiert aus der dynamischen Nutzung der Maschinen im 24/7-, 9/5- oder einem individuell festgelegten Zeitrahmen, was flexible Arbeitszeiten begünstigt. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Flexibilität und Mobilität, da Nutzer*innen von überall aus mit einer Internet-Verbindung arbeiten können. Auch die Integration von Automatisierung und Azure-nativen Services trägt dazu bei, dass sich AVD als großartige Lösung für die Virtualisierung von Desktops und Anwendungen auszeichnet. 

Use-Case: Dank der flexiblen Anpassbarkeit, Skalierungsmöglichkeiten und Automatisierungen eignet sich Azure Virtual Desktop für eine Vielzahl von Kundenszenarien und Unternehmen jeder Größe. Das Profile Roaming mit FSLogix hat sich in den letzten 2 Jahren deutlich verbessert. Es bestehen aber nach wie vor Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Verwaltbarkeit und Einsatzmöglichkeiten für Cloud-only-Anforderungen. 

Abschließende Worte und Ausblick

Es gibt noch vieles, was man zu diesem Thema sagen könnte, doch jeder Blogartikel muss irgendwann zu einem Ende kommen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die genannten Virtualisierungslösungen für Desktops und Anwendungen grundlegend ähnlich sind und sich vor allem in Details unterscheiden. Die richtige Wahl hängt letztendlich von mehreren Faktoren ab – individuelle Anforderungen, Kosten und nahtlose Integration in bestehende Systeme. 


Wir haben Ihnen in diesem Beitrag Lösungen, Vergleiche und Erfahrungswerte vorgestellt, um Sie bei der Entscheidungsfindung im Bereich der Virtualisierung von Desktops und Anwendungen zu unterstützen. Haben Sie weitere Fragen oder benötigen Sie zusätzliche Informationen? Wir sind jederzeit für Sie da. Wir freuen uns auch über Ihr Feedback und Ihre Anregungen. 

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