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Welche Vorteile bieten Cloud-Lösungen im E-Commerce?

Erfahren Sie, warum der Wechsel in die Cloud für Onlinehändler unausweichlich ist.
30. Januar 2020
Skaylink

Für den Marktführer im Cloud-Bereich Amazon Web Services (AWS) steht außer Zweifel: “Cloud is the new normal”. Und tatsächlich bieten Cloud-Lösungen in allen Branchen entscheidende Vorteile, die kein Unternehmen übersehen sollte: Sicherheit, Kosteneffizienz, unbegrenzte Skalierbarkeit, weltweite Verfügbarkeit und innovative Services. Laut einer aktuellen Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom setzen bereits 73% der deutschen Unternehmen bei der Digitalisierung auf Rechenleistungen und Speicher aus der Cloud. Während klassische Hosting-Lösungen über Server-Virtualisierung hinaus seit Jahren wenig Innovationen zeigen, wachsen und entwickeln sich Cloud-Anbieter wie AWS, Microsoft, Google oder Alibaba fortwährend und überzeugen regelmäßig mit innovativen Lösungen für alte und neue Herausforderungen. Aber was ist dran an “Cloud is the new normal”? 

Die Anfänge des Cloud Computings

Der Begriff des Cloud Computings ist nicht neu, wurde aber Beginn der 2000er Jahre durch die schnell wachsenden Internetfirmen wie Amazon und Google neu geprägt. Diese Firmen standen vor dem Problem einer IT-Infrastruktur mit immer höheren Anforderungen, welche auch zu Spitzenlastzeiten (z.B. während des Weihnachtsgeschäftes) ausreichend Performance bereitstellen musste. Im Jahr 2006 begann Amazon damit, IT-Infrastrukturdienste für Unternehmen in Form von Webservices – jetzt allgemein bekannt als Cloud-Computing – anzubieten. Ging es anfangs noch darum, überschüssige Rechenkapazitäten an Dritte zu vermieten, entwickelte sich schnell ein separater Geschäftsbereich aus dieser Idee. Zwischenzeitlich hat sich AWS zum Markt- und Innovationsführer im Bereich Cloud-Computing entwickelt. Hinzu haben sich Anbieter wie Google, Microsoft oder Alibaba gesellt.

Cloud-Dienste – ein Mehrwert im E-Commerce

Die Bereitstellung von Rechenkapazitäten war nur ein erster Schritt. Anbieter von Cloud-Diensten kreieren zwischenzeitlich auf Basis der eigenen Cloud-Ressourcen schlüsselfertige Dienste für Serverless Computing, Internet of Things (IoT), Mobile oder KI und bauen stetig ihre globale Präsenz aus. Diese Entwicklung nimmt mehr und mehr an Fahrt auf, womit der Unterschied zum traditionellen Hosting – der Vermietung von Hardware oder Virtualisierungslösungen – täglich größer wird. So bieten Cloud-Anbieter in der Regel Infrastruktur, Hardware, Dienste sowie Tools nach einem “Shared Responsibility Model” an, aus denen ihre Anwender einen Mehrwert schöpfen können.

Im E-Commerce nutzen Händler die Flexibilität der Cloud-Ressourcen beispielsweise, um auf sich variabel ändernde Anforderungen der Hosting-Infrastruktur zu reagieren. Dabei können Anpassungen an die Cloud-Infrastruktur zu jedem beliebigen Zeitpunkt und sogar automatisiert erfolgen. Ein entscheidender Vorteil bei Cloud-Anbietern wie AWS ist, dass die Abrechnung der Server-Kapazitäten nur nach Nutzung und Verbrauch („Pay-as-you-go“) erfolgt. Eine genaue Abschätzung von Server-Ressourcen ist somit nicht mehr nötig, da man jederzeit nachjustieren kann. Auch in Sachen Agilität und Geschwindigkeit punkten Cloud-Lösungen. Im Gegensatz zu starren Hosting-Lösungen sind sie schnell anpassbar. Dadurch können Entwickler in kürzester Zeit Implementierungen testen und ausrollen, da neue Ressourcen, wie bspw. Docker oder Native Infrastruktur “nur einen Klick” entfernt sind. 

Nicht zuletzt spielt für viele E-Commerce-Betreiber die Bereitstellung einer sicheren und zuverlässigen Technologieplattform mit branchenweit anerkannten Zertifikaten eine wichtige Rolle. Der Cloud-Anbieter AWS setzt hier zum Beispiel auf mehrschichtige Sicherheitssysteme und einer Speicherung der Daten in deutschen Rechenzentren. Darüber hinaus profitieren Händler auch von einer weltweit verfügbaren Cloud-Infrastruktur, die in vielen Regionen auf der ganzen Welt bereitgestellt werden kann. Dies bedeutet eine geringe Latenz, schnellere Ladezeiten und damit ein besseres Nutzungserlebnis für den Endkunden. 

Traditionelles Hosting im Wandel

Mit dem Siegeszug der Cloud-Lösungen wird der traditionelle Hosting-Markt auf den Kopf gestellt. Bisher bieten traditionelle Hoster Rechenleistung aus eigenen Rechenzentren in Form physischer oder virtueller Server an, die mit Betriebssystemen vorkonfektioniert und oft auch mit weiterer Software ausgestattet sind. In Verbindung mit Services und Mehrwertdiensten, wie Konfigurations-Tools, Management, Support, Agentur-Features oder Domainverwaltung, sind diese Server oder Webspaces „out of the box“ nutzbar.  Das Management erfolgt durch den Hoster und kann je nach Anbieter von Hardware bei Root-Servern, über Betriebssystem beim Managed Server bis hin zur Applikation gehen. Oft – wenngleich nicht mehr immer – arbeiten konventionelle Hoster mit einem Laufzeitmodell, sodass die Hardware für einen gewissen Zeitraum angemietet werden muss. 

Viele traditionelle Hoster haben inzwischen die Entwicklung zu Cloud-Diensten erkannt und beginnen ihre Business-Strategie zu überdenken. Sie erweitern ihr Leistungsportfolio um Cloud-Lösungen, wie Managed Services für Public Clouds und taufen ihr Rechenzentrum z.B. in “Private Cloud” um oder wählen eine “Multi-Cloud-Strategie”. Über kurz oder lang werden sich aber auch diese Anbieter für einen Weg entscheiden müssen. Es wird zusehends schwieriger, bei dem durch die großen Cloud-Anbieter vorgegebenen Innovationstempo auch nur annähernd mitzuhalten. 

Managed Public Cloud Provider auf dem Vormarsch

Mit den Cloud-Diensten allein ist es jedoch nicht getan. Für den Aufbau und den Betrieb einer Cloud-Infrastruktur benötigt man neues Fachwissen. Das beginnt schon damit, dass völlig neue Denkweisen und technische Möglichkeiten bisherige Herangehensweisen an Implementierung und Management als wenig hilfreich erscheinen lassen. Aus diesem Grund gibt es inzwischen Unternehmen, die bei Migration, Architektur-Design, Sicherheit, 24/7 Betrieb und Support von Cloud-Umgebungen unterstützen. Sie betreiben keine eigenen Rechenzentren und sind somit nicht vom Geschäft der Vermietung von Server-Hardware abhängig.

Dieser sogenannte “Managed Public Cloud Provider” (MPCP) oder auch “Managed Service Provider für Public Cloud” betreibt die Systeme und Umgebungen seiner Kunden auf Cloud-Infrastrukturen. Gleichzeitig sorgt er für die nötige Verfügbarkeit, Performance, Skalierbarkeit und Sicherheit. Dabei fungiert er als eine ausgelagerte IT-Abteilung, die in engem Kontakt mit dem Unternehmen arbeitet und im Rahmen des technischen Supports bei Problemen direkt eingreift. Auf diese Weise können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und die Möglichkeiten der Cloud nutzen, ohne Kosten und Aufwand in Kauf nehmen zu müssen. 

Cloud will become the new normal in E-Commerce

Durch die neuen technologischen Entwicklungen der Cloud verändern sich nicht nur die Möglichkeiten für Online-Händler und andere Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen, sondern auch die gesamte Hosting-Branche. Traditionelle Hoster werden durch Managed Public Cloud Provider abgelöst oder müssen sich zumindest stark anpassen. Dieser Prozess wird noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen und sicherlich erfordert nicht jedes E-Commerce Projekt die gesamte Bandbreite der Services von AWS oder Azure. Dennoch bieten gerade solche Services, die über virtuelle Server hinausgehen ein unschätzbares Potential. Hinzu kommt, dass sich E-Commerce Technologien und Applikationen schon jetzt mehr und mehr an Cloud-Technologien annähern. Für Online-Unternehmen bedeutet Cloud somit vor allem eins: Nutzung innovativer IT-Technologien “at scale” – ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Der erste Schritt ist wie so oft der schwerste. Doch wenn er getan ist, eröffnen sich Möglichkeiten, die weit über die der traditionellen Hosting-Anbieter hinausgehen.